Kliniken in der Kostenfalle

 

Auszug aus der Tagesschau.de

 

Steigende Preise für Energie und Medizinprodukte treffen laut Deutscher Krankenhausgesellschaft die Kliniken hart. Deshalb brauche es Hilfe vom Staat - und eine Reform der Krankenhaus-Finanzierung.

 

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Forderung nach einem Inflationsausgleich

 

"Ohne einen Inflationsausgleich zur Stabilisierung der Krankenhäuser droht ein massiver Personalabbau mit negativen Folgen für die Patientenversorgung", sagt DKG-Chef Gaß. "Wir brauchen jetzt kurzfristige finanzielle Hilfe und langfristig vernünftige Struktur- und Finanzierungsreformen."Die Krankenkassen zeigen Verständnis für kurzfristige Forderungen. Allerdings: "Die Probleme der Krankenhäuser haben ihre Ursache in nicht bedarfsgerechten Strukturen", sagt Florian Lanz vom GKV-Spitzenverband. "Mittlerweile werden rund 40 Prozent der Krankenhausbetten regelmäßig nicht benötigt. Viele kleine Kliniken, gerade in Ballungsgebieten, binden Geld und Personal, obwohl sie für die gute Versorgung der Bevölkerung nicht mehr in dieser Form benötigt werden."Über die Art und Weise einer Reform streiten DKG, Krankenkassen und Politik seit Jahren. Grundsätzlich meint DKG-Chef Gaß dazu: "Wir werden in den Regionen prüfen müssen, welche Standorte erhalten bleiben und welche Fusionen es geben wird."

 

 

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Vom Applaus zum Abgesang?

VKD: Wir unterstützen vorbehaltlos die Initiative der Deutschen Krankenhausgesellschaft „Alarmstufe Rot“

 

Berlin. Die existenzielle Lage der Krankenhäuser ist so dramatisch wie seit Jahrzehnten nicht. In der Corona-Pandemie waren die Menschen in Deutschland dankbar für die Leistungen der Krankenhäuser, die geholfen haben, das Schlimmste zu verhindern. Das ist gelungen. Es gab Applaus und große Wertschätzung. Die Politik hat reagiert und alles Nötige getan, um uns durch diese Krise zu führen.

 

Das ist jetzt vorbei. Heute sind die Krankenhäuser in der aktuellen gesellschaftlichen Krisenlage in einem bedrohlichen Zustand und werden allein gelassen. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan. „Für uns ist das sehr enttäuschend“, so VKD-Präsident Dr. Josef Düllings. „Viele Krankenhäuser wissen nicht, wie sie diese schwerwiegende Situation überstehen sollen. Ohne Hilfe wird dies zur Schließung vieler Standorte führen und bei vielen Mitarbeitenden eine große Bitterkeit auslösen. Die meisten von ihnen haben einen Beruf gewählt, nicht nur, um Geld zu verdienen, sondern um Menschen zu helfen. Eine Wohlstandsgesellschaft wie Deutschland lässt so etwas zu, ohne die akut notwendigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das Mindeste wäre ein vollständiger Inflationsausgleich, da Krankenhäuser nicht wie freie Unternehmen Preiserhöhungen an ihre Kunden – ihre Patienten – weitergeben können. Die Preise für unsere Leistungen sind festgelegt. Diejenigen, die sich für die Versorgung kranker, oft schwerkranker Menschen einsetzen, wissen nun selbst nicht mehr, ob ihre Kliniken überleben können.“

 

Alle einflussreichen und maßgeblichen Entscheider in Politik und Selbstverwaltung sowie auch die Vertreter der Krankenkassen müssen jetzt ihren Beitrag dafür leisten, diese schwerwiegende Lage zu entschärfen und ihren Beitrag zur Sicherstellung der Patientenversorgung zu leisten. Wir fordern sie auf, die Initiative der Deutschen Krankenhausgesellschaft „Alarmstufe Rot“ zu unterstützen und mit dafür zu sorgen, dass am Ende nicht die Kranken, Alten und Schwächsten unserer Gesellschaft für das Politikversagen leiden. „Nach dem Applaus in der Corona-Krise darf es nicht zum Abgesang auf eine bisher vollwertige Patientenversorgung kommen. Leider sind maßgebliche Vertreter in der Politik in diese Sackgasse abgebogen. Wir fordern sie zur Umkehr auf: Alarmstufe Rot!

 

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